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.270 Win

 

Geschichte

Das Jagdkaliber .270 Winchester wurde 1925 für die Repetierbüchse Winchester Modell 54 aus der Hülse der Patrone .30-06 Springfield hergestellt. Der Hülsendurchmesser wurde auf 7mm eingezogen. Diese Patrone wird in den USA für die präzise Jagd auf mittelgroßes Wild auf Entfernugnen bis 300m eingesetzt. Mit einem 6,5 Gramm schweren Geschoß liegt die Mündungsgeschwindigkeit bei 3659 mJoule, was aus einer V0 von 1061 m/s resultiert.

Nach nahezu sechs Jahrzehnten Bewährung im Ursprungsland U. S. A. und in fast allen Jagdgebieten der Erde kann der .270" Winchester die Daseinsberechtigung kaum noch abgesprochen werden. Daß der .30"-06-Abkömmling jedoch bei uns in Mitteleuropa nicht so ankommt, liegt zweifellos an der 7x64Brenneke, einer Patrone, die den .270"-Win.-Leistungsbereich abdeckt und darüber hinaus ermöglicht schwerere Geschosse zu laden. Das sei beileibe keine Abwertung: Einer guten Patrone, wie die .270" Win. eine ist, kann auch bei starkem, bereits lange eingeführtem Wettbewerb ein Platz eingeräumt werden. Diese Meinung vertreten nicht nur heimische Waffenwerke, die .270"Win.-Waffen anbieten, sondern auch die nicht sehr zahlreiche, aber begeisterte Schar .270"-Anhänger. Die Patrone wird gerne auf mittleres Hochwild geführt.

Die .270" Win. kam zusammen mit der Reptetierbüchse Mod. 54 1925 auf den Markt. Der Erfolg der ersten Winchesterrepetierbüchse führt sich hauptsächlich auf das sofortige Ankommen der Patrone zurück. Einer der bekanntesten .270"-Befürworter war Jack O`Connor, der als Jagd- und Waffenschriftsteller über 40 Jahre lang die aus lebhafter Erfahrung gelernten .270"-Vorzüge an seine Leser weitergab. Zu uns kam die .270" Win. erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Munitionshersteller nahmen sie etwa 1960 in das Fertigungsreihen auf. 1964 standen bereits mehrere Ladungen zur Verfügung, darunter die heute noch gefertigte mit dem 8,4 g HMK-Geschoß.



Ladedaten

Der .270"-Verwendungszweck gliedert das Geschoßangebot entsprechend: 8,4 g TMS für Rehwild und leichtes Hochwild, 8,4 g HMK für alle bei uns vorkommenden Hochwildarten und das kompakte 9,7 g KS für mittleres bis schweres Wild. Dabei fließen die Grenzen. Das 8,4 g SG ist eine nützliche Ergänzung des an sich vollständigen Geschoßangebotes hinsichtlich der Möglichkeit, genaue und günstige Übungspatronen anfertigen zu können. Hinsichtlich der Pulverwahl reagiert die Patrone unkritisch, solange man sich in den gegebenen Grenzen bewegt. Die jeweiligen Höchstladungen sollten dagegen nicht ohne Heranarbeiten übernommen werden. In diesem Bereich reagiert die .270"-Win weitaus sprunghafter als z.B. die .30"-06 oder die 7 x 64.

 

Zünder: Large Rifle
Geschoß: HDB 120 gr., HDB 123 gr.
Pulver: Vihtavuori N133 = 51 gr.,
Vihtavuori N135 = 53,5 gr.,
Vihtavuori N140 = 57,5 gr.,
Vihtavuori N540 = 60 gr.,
Vihtavuori N 150 = 60 gr.,
Vihtavuori N550 = 60 gr.,
PRB .223 = 55 gr.,
Rottweil R902 = 51 gr.,
Rottweil R903 = 56 gr.,
Rottweil R907 = 58 gr.,
Rottweil R904 = 62 gr.

Geschoß: HDB 150 gr., HDB 146 gr.
Pulver: Vihtavuori N140 = 52,5 gr.,
Vihtavuori N550 = 57 gr.,
Vihtavuori N540 = 54 gr.,
Vihtavuori N150 = 55 gr.,
Vihtavuori N135 = 50 gr.,
Rottweil R903 = 53 gr.,
Rottweil R904 = 58 gr.,
Rottweil R907 = 55,5 gr.

Geschoß: HDB 168 gr., HDB 165 gr.
Pulver: Vihtavuori N140 = 51 gr.,
Vihtavuori N540 = 52 gr.,
Vihtavuori N150 = 53 gr.,
Vihtavuori N550 = 56 gr.,
Vihtavuori N160 = 61,5 gr.
Hodgdon H 380 = 56 gr.,
SNPE Tub. 5 = 53 gr.,
Norma 204 = 58 gr.,
Rottweil R903 = 52 gr.,
Rottweil R904 = 57 gr.,
Rottweil R905 = 62 gr.,
Rottweil R907 = 54 gr.

Geschoß: HDB 185 gr., HDB 190 gr,
Pulver: Vihtavuori N540 = 48,5 gr.,
Vihtavuori N150 = 50 gr.,
Vihtavuori N550 = 52 gr.,
Vihtavuori N160 = 59 gr.,
Vihtavuori N560 = 62 gr.,
Norma MRP = 60 gr.,
Norma 204 = 55 gr.,
SNPE Tub. 6 = 57 gr.,
Dupont IMR 4350 = 56 gr.,
Rottweil R903 = 50 gr.,
Rottweil R907 = 53 gr.,
Rottweil R 905 = 61 gr.,
Rottweil R904 = 55 gr.

 

Bemerkung


Das 168 gr. HDB ist am universellsten und auf alles europäische Wild geeignet sowie auf alles Wild bis 300 kg.

Das 185 gr. HDB ist am wildpretschonendsten, erhöht aber nicht das Wildspektrum. Die Augenblickswirkung liegt unter dem des 168 gr. HDB und weit unter dem des 123 gr. HDB.

Das 123 gr. HDB erreicht hier nicht ganz die Werte der .308 Win., ist aber gleich zu bewerten (siehe Ladedaten .308 Win.) und somit voll Schalenwild tauglich.

Das Spezialgeschoss .30-30 Win. mit 120 gr. eignet sich auch für reduzierte Ladungen als Fangschuss- oder Schonzeitpatrone. Nehmen Sie hierzu Kemira N 110 mit 24,5 gr.

Das 190 gr. Magnum Drückjagdgeschoss ist für die Jäger, die gerne viel Masse ins Ziel bringen wollen. Es wirkt nicht zu zerstörerisch bei guter Augenblickswirkung.

Wer eine gute Drückjagdlaborierung herstellen will, sollte das 165 gr. Spezial Jagdgeschoss wählen, da es aus dieser Patrone die besten Resultate erbringt.

Das 150 gr. HDB und das 146 gr. Spezial Jagdgeschoss sollten in kurzläufigen Büchsen Verwendung finden, da sie hier am universellsten sind, dazu rate ich die schnelleren Pulver. In normalen Läufen um 60 cm ist der Unterschied zum 168 gr. HDB und zum 165 gr. Spezial Jagdgeschoss relativ gering. Sie werden dem Jäger empfohlen, dem das 123 gr. Spezialgeschoss zu rasant erscheint und das 168 gr. Universal HDB etwas zu langsam ist. Das Wildspektrum und die Empfehlungen ändern sich dadurch nicht.

 


ACHTUNG
Weil keine Garantie dafür besteht, mit welcher Sorgfalt und welchen Komponenten der Wiederlader arbeitet, noch in welchem Zustand sich die Waffe befindet, in der er seine Munition verschießt, erfolgt die Angabe der Ladedaten in jeder Hinsicht ohne Gewähr