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.300 Winchester Magnum

 

Geschichte

1963 brachte Winchester die .300 Win Mag als Jagdpatrone für das Repetiergewehr M 70 heraus. Sie stammt von der 1958 erschienenen .338 Win Mag ab und ist auch mit der .308 Norma Magnum verwandt. Der Gürtel am Hülsenende ist ein Überbleibsel ihrer Ahnen, der .375 Holland & Holland und der .458 Win Mag. Die metrische Bezeichnung lautet 7,62 x 66,5 mm. Nach dem Erfolg als Jagdpatrone für Elche und andere große Wildtiere wurde das Militär auf die Patrone aufmerksam. Dieses war auf der Suche nach einer neuen Patrone für ihre Scharfschützengewehre, die bis zu diesem Zeitpunkt zum großen Teil noch mit dem Kaliber 7,62 x 51 mm ausgerüstet waren. Die aber reichte für die gestiegenen Anforderungen nicht mehr. Vor allem im Bezug auf Winddrift und große Distanzen von 700 bis 1.000 m ist die .300 Win Mag klar im Vorteil. Mit leichten Geschossen werden Anfangsgeschwindigkeiten von 920 bis zu 1.040 m pro Sekunde erreicht. Das reicht auf 300 m noch für eine Geschwindigkeit von rund 800 m/s . Mit schweren Geschossen liegt die Anfangsgeschwindigkeit bei 850 bis 875 m/s, daraus resultieren 630 m/s bei 500 m und immerhin noch 400 m/s auf 1.000 m. Das entspricht der Energie einer .44 Magnum im Nahkampfbereich. Der Geschoßabfall beträgt auf 1.000 m ca. 75 cm, wenn die Waffe vorher auf 300 m eingeschossen war. Diese Werte können zwar bei verschiedenen Waffen-Munitionskombinationen abweichen, stellen aber die ballistischen Vorteile der .300 Win Mag gegenüber der .308 eindeutig dar.

Bezeichnung des Kalibers: .300 Winchester Magnum
Entwicklung: Winchester Corp.
Jahr der Einführung: 1963
Gesamtlänge: je nach Geschoß bis zu 85 mm
Geschossgewicht: 9,7 Gramm (150 Grains) bis 13 Gramm (200 Grains)
effektive Schussweite: 1.000 m
größte Schussweite: 6.000 m
Mündungsgeschwindigkeit: bis zu 1.040 m/s
Geschwindigkeit nach 1.000 m: > 400 m/s
maximaler Gasdruck im Rohr: 4.000 bar
kinetische Energie bei 0 m: 5.100 Joule
kinetische Energie bei 100 m: 4.000 Joule
kinetische Energie bei 300 m: 3.400 Joule
Bei den oben angegebenen Werten handelt es sich um Durchschnittswerte. Abweichungen davon können durch Pulver, Geschoss, Patrone oder andere Einflüsse hervorgerufen werden.




Wiederladersicht


Zünder: Large Rifle
Geschoß: mit HDB 120 gr.
Vihtavuori N160 = 79,5 gr.
und HDB 123 gr. Rottweil R907 = 73 gr.
Rottweil R904 = 78 gr.,
Rottweil R905 = 82 gr.

Geschoß: mit HDB 150 gr. Rottweil R907 = 69 gr.
und HDB 146 gr. Rottweil R904 = 74 gr.
Rottweil R905 = 78,5 gr.,
Vihtavuori N 160 = 77 gr.
Vihtavuori N560 = 77 gr.,
Vihtavuori N165 = 79,5 gr.
Norma MRP = 78 gr.,
Dupont IMR 4350 = 71,5 gr.
Dupont IMR 4831 = 75 gr.,
Hodgdon H 4831 = 73 gr.
SNPE Tub. 7 = 77 gr.

Geschoß: mit HDB 168 gr. Vihtavuori N160 = 76 gr.
und HDB 165 gr. Vihtavuori N560 = 76 gr.
und Solid 168 gr. Vihtavuori N165 = 78 gr.
und KUHS 168 gr. Norma MRP = 77 gr.
Dupont IMR 4350 = 71 gr.,
Dupont IMR 4831 = 74 gr.
Hodgdon H 4831 = 72 gr.,
SNPE Tub. 7 = 75,5 gr.
Rottweil R907 = 68 gr.,
Rottweil R904 = 72 gr.,
Rottweil R905 = 77 gr.

Geschoß: mit HDB 185 gr. Vihtavuori N160 = 72 gr.
und HDB 190 gr. Vihtavuori N560 = 74 gr.
Vihtavuori N165 = 76 gr.,
Vihtavuori N170 = 78 gr.
Dupont IMR 4831 = 73 gr.,
Norma MRP = 74 gr.
Rottweil R907 = 65 gr.,
Rottweil R904 = 70 gr.,
Rottweil R905 = 74,5 gr.



Bemerkung


Das 123 gr. Spezial HDB ist nur für extreme Weitschußlaborierungen zu empfehlen. Es ist zwar voll schalenwildtauglich, aber auf kurze Distanzen sehr brutal.

Das 168 gr. HDB ist ideal für weite Schußentfernungen und hat durch die höheren Zielgeschwindigkeiten etwas mehr Augenblickswirkung als das 185 gr. HDB.

Das 165 gr. Spezial Jagdgeschoss ist bei voller Ladung z. B. auf Drückjagden am "effektivsten" und eignet sich auch für reduzierte Ladungen.

Das 168 gr. KUHS ist von den Zieleigenschaften mit einem guten Zweikammergeschoss vergleichbar, jedoch nicht ganz so flexibel wie die HDB-Konstruktionen.

Das 185 gr. HDB ist hier ideal und auf alles Wild, das im Kaliber .30 zu bejagen ist, jedem Teilmantelgeschoss überlegen und sei es noch so schwer.

Das 190 gr. Magnum Drückjagdgeschoss ist hier wie der Name schon sagt in seinem Element. Es eignet sich auch für leichtere Ladungen, die zur Wildpretschonung dienen. Probieren Sie hierzu Kemira N 160 mit 68 gr. min.

Das 150 gr. HDB und das 146 gr. Spezial Jagdgeschoss sollten in kurzläufigen Büchsen Verwendung finden, da sie hier am universellsten sind, dazu rate ich die schnelleren Pulver. In normalen Läufen um 60 cm ist der Unterschied zum 168 gr. HDB und zum 165 gr. Spezial Jagdgeschoss relativ gering. Sie werden dem Jäger empfohlen, dem das 123 gr. Spezialgeschoss zu rasant erscheint und das 168 gr. Universal HDB etwas zu langsam ist. Das Wildspektrum und die Empfehlungen ändern sich dadurch nicht.

 


ACHTUNG
Weil keine Garantie dafür besteht, mit welcher Sorgfalt und welchen Komponenten der Wiederlader arbeitet, noch in welchem Zustand sich die Waffe befindet, in der er seine Munition verschießt, erfolgt die Angabe der Ladedaten in jeder Hinsicht ohne Gewähr