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7 x 57

 

Geschichte

Obwohl in den letzten Jahrzehnten ein wenig in den Hintergrund gerückt, kann die 7 x 57 gegen die anderen Standardpatronen gut bestehen: Mit dem 8 g Kegelspitzgeschoss für Rehwild und leichtes Hochwild; den mittelschweren 10,5 g KS- und TIG-Geschossen für mittleres Hochwild und den 11,2 g HMK- bzw. 11,5 g TIG-Geschossen für schwerstes mitteleuropäisches Hochwild stellt sie eine Universalpatrone dar, die auf die üblichen kurzen Waldjagdentfernungen und in der Hand eines bedächtigen Schützen völlig ausreicht. Sie bietet außerdem den Vorteil, in führigen, nicht zu schweren Repetierbüchsen angeboten zu werden und im Vergleich zu den größeren Kalibern bzw. zu den schnelleren 7 mm Patronen angenehmer rückzustoßen.

Auf der Hülse M/88 bauend, wurde die 7 x 57, ursprünglich als Militärpatrone konzipiert und in dieser Eigenschaft von etlichen Staaten eingeführt, im Jahre 1893 auch als Jagdpatrone vorgestellt. Sie kann mit großer Wahrscheinlichkeit als gleichzeitig mit der 6,5 x 57 entwickelt angesehen werden. Sie sah ihren Ursprung wie die letztere Patrone in Paul Mausers Oberndorfer Werk. Die große Beliebtheit im In- und Ausland bestätigen zahlreicher Laborierungen: Zwischen den Weltkriegen waren mehr als drei Dutzend erhältlich.

Eine lebende Legende in Deutsch Südwestafrika.

Die 7x57 (Mauser) erwarb sich während der deutschen Kolonialzeit in Namibia und nicht nur hier, einen geradezu legendären Ruf.

Die 1892 von Mauser konstruierte Patrone war als Militärpatrone speziell für das Mausergewehr konzipiert und wurde auch sofort von Spanien und diversen mittel- und südamerikanischen Ländern in Verbindung mit dem Mausergewehr eingeführt. Nach kurzer Zeit erfreute sich die 7x57 höchster Beliebtheit auch im zivilen Bereich aufgrund ihrer sehr guten Präzision, ihres geringen und ihrer universellen Verwendbarkeit.

In England wurde die 7x57 ohne jede Veränderung als .275 Rimless eingeführt und selbst zur Großwildjagd mit sehr gutem Erfolg eingesetzt. So schoß Karamojo Bell mit diesem Kaliber über 1.000 Elefanten. Bell gehörte allerdings mit Sicherheit zu den Ausnahmeschützen was Präzision anging und war ein hervorragender Kenner der Anatomie des Elefanten. Somit war er in der Lage mit dem 11,2 g Vollmantelgeschoß aus fast jeder Position einen sicheren Hirnschuß anbringen zu können. Mit anderen Worten - nicht empfehlenswert für Nachahmer zumal sich heute die Elefantenjagd im Gegensatz zu damals in viel dichterem Busch abspielt..

Totzdem, auch heute findet man auf vielen Farmen eine Mauserbüchse für diese Patrone. Sie stehen nicht nur im Schrank, sondern werden nach wie vor tagein tagaus geführt und benutzt. Auch wird diese Patrone von vielen Berufsjägern gerne geführt. Aufgrund des heutigen Magnum-Wahns wird meines Erachtens diesem Kaliber leider nicht mehr genug Beachtung geschenkt. In der Hand eines disziplinierten Schützens ist es immer noch eine hervorragende Wahl. Der Wiederlader hat mit der 7x57 ein interessantes Betätigungsfeld. Die Zahl der verfügbaren, unterschiedlichsten Geschosse ist groß und auch alle anderen Komponenten sind ohne Probleme von allen großen Herstellern zu beschaffen. Da die 7x57 auch in den USA über eine große Anhängerschaft verfügt (hier wird sie schlicht 7 mm Mauser genannt) wird sich dies auch so schnell nicht ändern.



Wiederladersicht


Als Mittelpatrone ist die 7 x 57 Mauser problemlos, sowohl
die Teileversorgung als auch die Ladetechnik betreffend, zu laden.

Zünder: Large Rifle
Geschoß: HDB 108 gr., HDB 105 gr.
Pulver: Vihtavuori N140 = 49,3 gr.,
Rottweil R902 = 44 gr.,
Rottweil R903 = 48 gr.,
Rottweil R907 = 50 gr

Geschoß: HDB 139 gr., HDB 135 gr.,
Pulver: Vihtavuori N140 = 43 gr.,
Vihtavuori N 150 = 44,5 gr.,
Rottweil R902 = 42,5 gr.,
Rottwel R903 = 44 gr.,
Rottweil R907 = 47 gr.

Geschoß: HDB 154 gr., HDB 160 gr.,
Pulver: Vihtavuori N150 = 42 gr.,
Vihtavuori N140 = 41,5 gr.
Kemira N160 = 50 gr.,
Rottweil R904 = 49 gr.,
Rottweil R905 = 51 gr.


Bemerkung


Das 105 gr. Spezial Jagdgeschoss hat die höchste Augenblickswirkung auf Wild bis ca. 80 kg. Es kann auch für reduzierte Ladungen auf Reh und Raubwild genommen werden. Nehmen Sie hierzu Kemira N 135 mit 39 gr. min.

Das 108 gr. HDB ist für weite Schüsse auf Schalenwild bis ca. 120 kg. entwickelt worden. Es ist relativ unempfindlich gegenüber Hindernissen und die Penetration ist ausreichend.

Das 139 gr. HDB ist am universellsten in dieser Patrone.

Das 135 gr. Spezial Jagdgeschoss erhöht die Augenblickswirkung bei schlechten Treffern. In der Regel schießen die beiden Geschosse (139 gr. und 135 gr.) bis auf ca. 150 m zusammen, so können also zweierlei Patronen laboriert werden.
Beispiel: 139 gr. Universal HDB für Ansitz und Pirsch, 135 gr. Spezial Jagdgeschoss für Drückjagd.

Das 154 gr. HDB ist am wildpretschonendsten und sollte nicht reduziert werden.

Das 160 gr. Mag. Drückjagd HDB ist für die Schützen, die ein schweres langsameres Geschoß wollen. Die Augenblickswirkung ist hervorragend und die Durchschlagsleistung sehr gut. Reduzierte Ladungen sind nicht zu empfehlen.

 


ACHTUNG
Weil keine Garantie dafür besteht, mit welcher Sorgfalt und welchen Komponenten der Wiederlader arbeitet, noch in welchem Zustand sich die Waffe befindet, in der er seine Munition verschießt, erfolgt die Angabe der Ladedaten in jeder Hinsicht ohne Gewähr