Geschichte
Die Patrone 7,92 × 57 mm (auch als 8 × 57
IS „ I nfanterie S pitz“ bekannt)
war die Standardgewehrpatrone des
deutschen Militärs während der beiden Weltkriege. Sie
ist als jagdliche Patrone nach wie vor im Gebrauch.
Die Entwicklung der Gewehrpatrone 7,92 × 57 mm wurde ab
1887 von der deutschen Heeresleitung in Auftrag gegeben. Frankreich
hatte 1886 die erste raucharme Gewehrmunition für Nitrozellulosepulver
zur Ordonnanz erklärt und das Deutsche Reich fürchtete,
ins Hintertreffen zu geraten. Später folgten dann auch andere
Nationen diesen Vorbildern. Österreich und Portugal hatten bereits
ab 1886 Schwarzpulvergewehre für das Kaliber 8 mm (8x50R
und 8x60R Kropatschek), daher lag es nahe, dieses moderne Kaliber
zu übernehmen. Bis 1888 war im deutschen Heer noch der Repetierer
Modell 1871/84 mit seiner veralteten Munition im Kaliber 11 mm
im Einsatz. Die alte Patrone 11×60 R verfügte noch über
eine Schwarzpulverladung , während
nunmehr mit der Erfindung des rauchlosen Schießpulvers viel
kompaktere und vor allem rasantere Gewehrmunition
zur Verfügung stand.
Bereits 1888 als Patrone M/88 (8×57I „ I nfanterie“)
für das Gewehr 88 auf den Markt
gebracht und fast gleichzeitig als Jagdpatrone übernommen, war
die Patrone ursprünglich mit einem Geschoss kleineren Durchmessers
verladen. Das anfängliche Rundkopfgeschoss übernahm man für
das Gewehr 98 vom Gewehr 88, da Preußen sich mit der Forderung
durchsetzte, die alten Patronen 88 weiterhin verwenden zu wollen. Der
Auftrag für das Gewehr 98 schließlich
ging an die Firma Mauser ,
sie sollte ein modernes Infanteriegewehr und die zugehörige Munition
entwickeln. Das 14,7-g-VMR wurde in den Jahren 1904-05 durch das durchmesserstärkere
10,2-g-S-Geschoss ersetzt. Die von Anfang an vorhandenen Laufmaße
7,90/8,10 mm (ab 1894/95: 7,90/8,20) hatten sich als nicht günstig
für das alte, in kombinierter Stauch-Pressführung geführte
Geschoss erwiesen. Der vergrößerte Geschossdurchmesser verbesserte
die Genauigkeit und erhöhte die Lauflebensdauer. Für die
Maschinengewehre MG34 und MG42 wurde vor allem für die Flugzeugbekämpfung
das Geschoss weiterentwickelt (sIS = s chweres I nfanterie S pitz,
SmK = S pitz m it (Stahl) K ern).
Da 1888 zunächst das kleinere Kaliber eingeführt war und
sehr bald Jagdwaffen dafür entwickelt worden waren, bestanden
ab 1905 zwei sehr ähnliche Kaliber nebeneinander, die aber nicht
willkürlich getauscht werden dürfen. Zwar kann man aus
dem Lauf für die 8×57IS Patronen für 8×57I
verschießen, jedoch aus dem Lauf mit dem geringeren Zugmaß nicht
das größere Kaliber 8×57IS, dies würde zu einer
Laufsprengung führen. Daher sollte 1939 die Normalisierungsverordnung hier
Ordnung bringen.
Es kam zum Einsatz in folgenden Infanteriewaffen des deutschen Heeres
bzw. der deutschen Wehrmacht (um nur die wichtigsten zu nennen):
- Infanterie-Gewehr/Karabiner Mauser Modell K98
- Maschinengewehr MG 08
- Maschinengewehre MG 34 , MG 42
- Fallschirmjägergewehr FG 42
- Selbstladegewehr G43
Sowie diverse Notkonstruktionen gegen Kriegsende (Volkssturmgewehr
VG1 und VG2).
Darüber hinaus wurde die Munition auch in den Armeen anderer
Nationen eingesetzt, zum Beispiel in der Türkei, in der Tschechoslowakei,
in Ägypten und in den chinesischen Streitkräften unter
Chiang Kai-shek .
Die 8×57IS war Vorbild für die amerikanische .30-03,
aus der schließlich die .30-06 entwickelt
wurde.
Jagdlicher Einsatz
Die Patrone 8×57IS wird schon seit Jahrzehnten in verschiedenen
Varianten als Jagdmunition weiterproduziert und erfreut sich großer
Beliebtheit. Ein Grund dafür ist die Verwendung des Verschluss-Systems
des Gewehrs K98 in Jagdwaffen, aber vor allem wird ihre universelle
Verwendung geschätzt. Das Geschoss bietet Energiereserven selbst
für kapitales Rotwild, ohne jedoch beim Erlegen von Rehwild
das Wildbret allzu sehr in Mitleidenschaft zu ziehen. Das Kaliber
8 × 57 ist für Kipplaufwaffen auch
als Randpatrone mit der Bezeichnung 8×57I R S
verfügbar.
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ACHTUNG
Weil keine Garantie dafür besteht, mit welcher Sorgfalt und welchen Komponenten
der Wiederlader arbeitet, noch in welchem Zustand sich die Waffe befindet, in
der er seine Munition verschießt, erfolgt die Angabe der Ladedaten in jeder
Hinsicht ohne Gewähr
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